von Michael Friedrich
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1. November 2021
Das Beste. Heureka! das ist es. Das ist es was wir alle wollen und wonach wir streben. Wir wollen das Beste geben, finden und tun. “Ich will doch nur dein Bestes”, sagen Vater und Mutter. Wir suchen nach der besten Lösung für unser Problem, dem Besten Partner für’s Leben und der “best practice” für unser Handeln. “In höchstem Maße oder Grade gut; so gut wie irgend möglich”, sagt der deutsche Duden. Wir tun Dinge mit besten Gewissen und sind bei bester Gesundheit. Wir lesen das beste Buch, habe eine beste Freundin und sind, bei bestem Willen, bester Laune. Das Beste ist dabei immer groß. Und Absolut. “Ich habe einen ganz einfachen Geschmack. Ich bin immer mit dem Besten zufrieden” - Oskar Wilde - Worum geht es denn dabei? Können wir wirklich nur dann zufrieden sein wenn uns das Beste gelingt und wir das Beste, am besten von Allem, bekommen? Und woher nehmen wir die Beurteilung? Solange wir ein “Ich” an den Anfang des Satzes stellen mag das gerne so stimmen. Doch allzu oft müssen wir uns dann aber dabei ertappen, dass wir unser Urteil, was denn das Beste sei, mit dem Anspruch auf Absolutheit, Wahrheit und einziger Wirklichkeit erheben. Und dann als Maßstab an das(die) Andere(n) anlegen. Dabei mag manchmal das Mittelmaß, das unspektakuläre Durchschnittliche eben das “Bessere” sein. Das Beste was wir also tun können, ist einfach nach dem Passenden zu suchen. Der, die, das Beste ist eben nicht der, die, das Beste wenn es nicht passend ist. Oder passt das Beste immer, weil es eben das Beste ist? Ich möchte jedenfalls nicht das Beste sondern das, was passt. In die Zeit, die Umwelt, die Beziehung und den Kontext. “Passt scho’”! sagen die Bayern.